Grenzüberschreitende Zusammenarbeit
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- Erstellt: Montag, 10. November 2014 22:11
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Die Gemeinde Selfkant ragt geographisch in die Niederlande hinein und ist mit ca. 28 km Grenze direkt mit den Niederlanden verbunden, dagegen nur 7 km mit den benachbarten deutschen Kommunen. Die Freiwillige Feuerwehr Selfkant stellt den Brandschutz in der Gemeinde Selfkant für das Gemeindegebiet gemäß den Vorschriften des Landes sicher.
Für die überörtliche Hilfeleistung gilt das Gesetz über den Feuerschutz und die Hilfeleistung für das deutsche Hoheitsgebiet, eine adäquate Regelung für die direkt angrenzenden Gemeinden in den Niederlanden gibt es nicht. Die Gemeinde Selfkant hat daher bereits in den 90er Jahren mit den angrenzenden Gemeinden Sittard-Geleen, Onderbanken und Echt-Susteren ein grenzüberschreitendes Hilfeleistungsabkommen geschlossen, das eine überörtliche Hilfe bei Großschadenslagen in eine rechtliche Regelung fasst.
Die Gemeinde Selfkant ist ebenfalls seit 2003 im "Euromosabund" aktiv. Euromosa ist der grenzüberschreitende Kooperationsverband zwischen der flämischen Stadt Maaseik, der niederländischen Gemeinde Echt-Susteren und den deutschen Gemeinden Gangelt, Selfkant und Waldfeucht.
In den folgenden Jahren haben die Nachbargemeinden noch intensiver zusammengearbeitet, um die Lebensqualität in dieser Grenzregion kontinuierlich zu verbessern. Da Flandern, die Niederlande und Deutschland hier so nahe aneinander grenzen, war und ist eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit für diese Region von großer Bedeutung
Europa lebt! Dies weiß man in der Region Der Selfkant nicht erst seit der Grenzöffnung im Zuge des Schengen-Abkommens, in dem 1985 der Verzicht auf Personenkontrollen beim innereuropäischen Grenzübertritt besiegelt wurde. Die traditionell gutnachbarlichen Beziehungen der Selfkant-Region zu seinen westlichen Nachbarn wurden am 27. März 2009 jedoch einmal mehr auf eine noch breitere Basis gestellt. Die Bürgermeister Dieudonné Akkermans aus Echt-Susteren, Herbert Corsten aus Selfkant, Johannes v. Helden aus Waldfeucht und die Beigeordnete der belgischen Stadt Maaseik, Frau Mariette Mulders-Janssen, unterzeichneten im Rathaus Echt das Abkommen zur gegenseitigen Hilfe bei Bränden und Unglücksfällen. Abordnungen der jeweiligen kommunalen Feuerwehren mit ihren Wehrleitern und Mitarbeiter der Verwaltungen wohnten der Zeremonie bei.
Regelmäßig nimmt die Feuerwehr Selfkant an grenzüberschreitenden Übungen teil, um Kontakte zu knüpfen, zu fachsimpeln und sich gegenseitig fachkundig auszutauschen.
Aufbauend auf bereits geschlossene Verträge wurde mit der Gemeinde Echt hinsichtlich der Ortschaft Koningsbosch eine besondere Regelung getroffen. Seit dem 1. September 2011 (nach Fertigstellung des neuen Gerätehauses) rückt die die Löscheinheit Höngen-Saeffelen der Feuerwehr Selfkant auch nach Koningsbosch aus.
Der Ort Koningsbosch liegt am Rande der Gemeinde Echt-Susteren und hat aufgrund seiner Randlage und langer Anfahrtswege Probleme bei der Einhaltung der notwendigen Einsatzzeiten für Einsatzkräfte der Feuerwehr. Durch die optimale Lage des neuen Gerätehauses der LE Höngen-Saeffelen rückt nunmehr auch die Löscheinheit bei Einsätzen mit Bedrohung für Menschenleben und großen Sachwerten (PRIO 1 Einsätze) aus. Bei Einsätzen im Bereich Gefährliche Stoffe und Güter kann auch der GSG Zug der Feuerwehr Selfkant eingesetzt werden.
Grundsätzlich werden die Einsätze in Zusammenarbeit mit den niederländischen Kameraden aus Echt und Susteren abgearbeitet. Für Einwohner von Koningsbosch änderte sich bei der Meldung von Hilfegesuchen nichts, die Notrufnummer 112 der niederländischen Leitstelle in Venlo gilt für sie weiterhin.
Mittlerweile konnten bereits zahlreiche Einsätze gemeinsam mit den niederländischen Kollegen bestritten werden.
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Großbrand einer KFZ-Werkstatt im Jahr 2014